03/2023

Kompetent und vielseitig

Meisterleistungen für beinahe alles, was Räder und einen Motor hat

Text und Fotos: H.Malguth

Unser Redaktionsteam begibt sich diesmal ins hessische Friedberg, einem geschichtsträchtigen Städtchen mit ca. 30.000 Einwohnern, das etwa 30 km nördlich von Frankfurt am Main in der Wetterau zu finden ist. Den meisten Autofahrern dürfte diese Region aufgrund seiner Autobahnanbindung, die von einem bergigen, aber weitläufig gut einsehbaren Streckenverlauf geprägt ist, ein Begriff sein. Wir besuchen die 1a autoservice Werkstatt von Markus Scholl und Thomas Spottog.

Nach kurzer Begrüßung der Inhaber findet ein im Eingangsbereich ausgestelltes Goggomobil, Baujahr 1967, unsere Aufmerksamkeit:
Fährt der noch?
Markus Scholl: Der Motor wird derzeit überholt. Danach sollte er wieder fahrtüchtig sein.

Das Fahrzeug sieht aus wie neu…
Markus Scholl: Die Chromelemente und diverse Karosserieteile besitzen tatsächlich Neuwagenstatus.

Erstaunlich, dass man dafür noch Ersatzteile bekommt.
Markus Scholl: Ich arbeite mit einem Händler zusammen, der dafür noch nahezu alle Teile vorrätig hält.

Sie teilen sich die Aufgaben hier im Betrieb – welche Zuständigkeiten ergeben sich daraus?
Thomas Spottog: Wir sind noch von der alten Garde. Da kann man eigentlich so gut wie alles.
Markus Scholl: Ich bin mehr für die Unfallschäden und Thomas für die technischen Instandsetzungen zuständig.

Seit wann stehen Sie beide hier in gemeinsamer Verantwortung?  
Markus Scholl: Seit 1.1.2021. Da haben wir zur GmbH & Co. KG umfirmiert.

Sie kennen sich aber schon länger?  
Markus Scholl: Ja, seit 2015. Da ist Thomas Spottog als Werkstattmeister zu uns gestoßen.

Im Interview: Brigitte und Markus Scholl, Thomas Spottog.

Auf Ihrer Website verweisen Sie u.a. auch auf Ihre Fähigkeiten als Kfz-Sachverständiger…  
Markus Scholl: Ja, das ist mein zweites Standbein, ich erstelle:

· Fachgutachten für Kfz
· Gutachten bei Haftpflicht-/Karosserieschäden
· Gerichtsgutachten
· Unfallrekonstruktionen
· Wertgutachten
· Restwertermittlung und Bootsgutachten

Ihr Betrieb platzt hier aktuell aus allen Nähten. Gibt es Ihrerseits Pläne, sich zu vergrößern?  
Da befinden wir uns bereits im nächsten Stadium: Seit 2021 haben wir im benachbarten Ossenheim eine zweite Halle bezogen. Dort kümmern wir uns um die größeren Fahrzeuge und den Karosseriebau mit unseren Schwerlastbühnen.


Und Sie, Frau Scholl, sorgen vermutlich als guter Geist des Unternehmens dafür, dass die Kunden sich schon vom ersten Moment an bei Ihnen gut aufgehoben fühlen…
Genauso ist es. Eigentlich bin ich halbtags hier beschäftigt, aber das gelingt auch nicht immer. Daher unterstützt mich eine weitere Kollegin im Büro, während die Männer sich um die technischen Belange kümmern.

Lässt sich aus Ihrer Sicht schon eine Bilanz ziehen, inwieweit sich die Eröffnung des Zweigbetriebs gelohnt hat?  
Markus Scholl: Auf jeden Fall eine positive – nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie, wo wir unser Team in zwei Gruppen aufgeteilt hatten. In dieser Zeit haben sich viele Kunden Ihre Urlaubsgewohnheiten geändert und sich ein Wohnmobil zugelegt. Allein um dieses Segment adäquat zu bedienen, war es sinnvoll, eine zweite Halle für die größeren Fahrzeuge in Betrieb zu nehmen.

Das Team vom 1a autoservice Friedberg, eingerahmt von Markus und Brigitte Scholl (links) sowie Thomas Spottog (rechts).

Ist Ihr Betrieb auf bestimmte Fabrikate spezialisiert?
Thomas Spottog: Die Kunden schätzen unsere Vielseitigkeit und vertrauen uns hier nicht nur ihre Pkw an. Insbesondere im Sommer finden auch viele Besitzer von Motorrädern, Elektrorollern oder Zweitaktern den Weg zu uns, weil sie wissen, dass wir uns auch mit diesen Fahrzeugen auskennen.

Ist Ihre Werkstatt für den Service an E-Mobilen gut gerüstet?
Thomas Spottog: Einige Kollegen verfügen bereits über einen Hochvoltschein, um an den Fahrzeugen zu arbeiten und seit einigen Wochen steht uns auch der neueste Tester für den Service an E-Mobilen zur Verfügung.
Markus Scholl: Wir haben aktuell sechs E-Fahrzeuge im Bestand. Unseren ersten Elektro-Golf  hatten wir schon vor fünf Jahren angeschafft, um dem Team die Möglichkeit zu geben, sich schon mal mit der Technik der Zukunft vertraut zu machen. Insofern sehen wir uns wirklich gut aufgestellt.

Auf dem Nachbargrundstück befindet sich ein Betrieb für den Fahrzeughandel. Ist das eine partnerschaftliche, also von Ihnen so gewünschte Koexistenz?
Markus Scholl: Wir haben das Grundstück an einen Händler verpachtet, weil unser Augenmerk darauf fokussiert ist, die Werkstatt zu führen und uns nicht mit dem Vertrieb von Fahrzeugen zu beschäftigen.

Welchen Stellenwert messen Sie dem Thema Ausbildung bei?    
Markus Scholl: Einen sehr großen. Wir haben bereits mit Firmengründung damit begonnen, regelmäßig auszubilden. So haben fast alle aktuell Beschäftigten auch bei uns gelernt.

Einblicke in die gut ausgestattete Werkstatt.

Während des Rundgangs durch ihre Werkstatt sind uns verschiedene ältere Fahrzeuge aufgefallen. Haben Sie ein Faible für die Restauration von Oldtimern?
Thomas Spottog: Absolut. Diese Vorliebe teilen wir uns aber. Markus kann sehr gut einschätzen, bei welchem Modell es sich lohnt, Zeit, Mühe und Material zu investieren und ich liebe es, an diesen Veteranen zu arbeiten. Dann interessiert sich auch der eine oder andere jüngere Kollege für diese Aufgabe und hört sich gern an, worauf bei den einzelnen Arbeitsprozessen besonders zu achten ist.


Insgesamt strahlen Sie als Trio eine natürliche Harmonie aus. Wer ist denn hauptsächlich für das gute Betriebsklima bei Ihnen zuständig, Frau Scholl?
Das sind wir wohl alle gleichermaßen, denke ich. Eigentlich gehört das zu unserer Werkstatt-DNA.

Ein tolles Schlusswort. Dem haben wir nichts mehr hinzuzufügen.
Vielen Dank für den netten Empfang!

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