Im Auftrag Ihrer Majestät
Meisterwerkstatt dient als Filmkulisse für den aktuellen 1a Kinospot
Text und Fotos: H. Malguth

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Als die beauftragten Hamburger Werbefilmer auf der Suche nach einer geeigneten Location für den Dreh des aktuellen 1a Werbespots auch nach längerer Suche nicht fündig werden, hilft ein Insidertipp: Dieser verweist auf eine topmoderne Werkstatt am Rande der Metropole Hamburg – 1a Zacharias.
Das Inhaberpaar Martin und Gabi Zacharias ist weniger geschüttelt als gerührt: Ausgerechnet ihre schmucke Werkstatt wird zum Schauplatz eines Trailers in bester 007 James Bond Manier.
Als wir beide an ihrem Arbeitsplatz im Südwesten Hamburgs besuchen, wirkt jede Nische des Unternehmens so akkurat aufgeräumt, als würden die Werbefilmer jeden Augenblick zurückkehren.
»Ordnung« ist ein großes Faible meines Mannes, erklärt uns Gabi Zacharias kurz nach unserer Ankunft.
Bereits 2013 betritt das Unternehmen die große Bühne der Öffentlichkeit, als Martin und Gabi Zacharias unter Beteiligung von mehr als 12.000 Werkstätten aus ganz Deutschland am Wettbewerb »Werkstatt des Jahres« teilnehmen. Eine überregionale Fachjury kürt den Hamburger Betrieb in Sachen Servicequalität, Kundenfreundlichkeit, Betriebsführung und technische Ausstattung zum Sieger.
Da erscheint es nur allzu logisch, dass diese Vorzeigewerkstatt nun – acht Jahre später – auch zum Drehort für den neuesten 1a Kinospot avanciert.

Während unserer Betriebsbesichtigung registrieren wir viele liebenswert erscheinende Details in der Raumgestaltung und der Anordnung technischer Abläufe, die nur durch einen stetigen Innovationsprozess zu erklären sind: Ob es die farblich markant in Konzeptfarbe anthrazit hervorgehobenen Türfassungen und -griffbereiche sind oder rings um die Lichtschalter aufgebrachte Schutzanstriche, die der in einer Werkstatt normalen Verschmutzung wirkungsvoll vorbeugen – alles wirkt durchdacht und nicht auf optische Effekthascherei ausgelegt.

Das gesamte Konzept setzt sich auch bei der akribischen Gestaltung der Sozialräume fort. Hier bleibt nichts dem Zufall überlassen. Kaum zu glauben, dass dieses Gebäude nach einer bereits elfjährigen intensiven Nutzung keine der üblichen Verschleißerscheinungen zeigt.
Im weiteren Verlauf unseres Werkstattrundgangs weiß Inhabergattin Gabi durchaus mit Fachwissen über Getriebeölspülungen oder der Notwendigkeit des Abdrehens von Bremsen an BMW Pkw zu überzeugen.


Verfügen Sie auch über eine fachliche Ausbildung?
Nein. Aber ich darf hier schon seit einigen Jahren den Azubi machen.
In einem direkt neben der eigentlichen Werkstatt gelegenen Altbau (Foto oben, rotes Backsteingebäude) befinden sich heute das Reifenlager, der Achsmesstand sowie die Unterstellmöglichkeit für den firmeneigenen Abschleppwagen.
War dies der Ursprung Ihres Unternehmens?
Nein, der Komplex wurde früher zur Lagerung und Verarbeitung von Obst genutzt. Wir
befinden uns hier in den ehemaligen Kühlräumen des damals hier ansässigen Betriebs – daher auch die dicken Mauern. Ich habe das Grundstück mitsamt der Gebäude seinerzeit gekauft, um mich hier anzusiedeln. Kurzfristig war die Idee, die Kfz-Werkstatt hier zu integrieren, aber es gab keine Sozialräume. So erschien es mir sinnvoller, komplett neu zu bauen und die bestehenden Gebäude für unsere Zwecke umzufunktionieren. Dadurch verfügen wir hier platztechnisch über optimale Arbeitsbedingungen.
Wie haben Sie angefangen?
Als damals jüngster Hamburger Innungsmeister in einem gemieteten Objekt auch hier in Neuenfelde. Als unser Vermieter dann eine Umsatzbeteiligug zur Bedingung machte, um den Mietvertrag fortzusetzen, haben wir uns unter Mithilfe der Einheimischen auf diesem Grundstück etwas Neues aufgebaut.
Wie sind Sie sich auf die E-Mobilität vorbereitet?
Wir haben unsere Qualifikation für die Wartung von Hochvoltfahrzeugen erworben. In der Kundschaft gibt es auch bereits einige E-Fahrzeuge, aber es beschränkt sich aktuell noch auf einige wenige. Da diese Kunden derzeit erstmal weg sind, weil sie für ihre Fahrzeuge Garantieansprüche haben, erleben wir bei uns in der Werkstatt noch nicht die große Nachfrage.

Und nun können Sie seit dem vergangenen Jahr auf Ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken…
Ja, wenngleich das geplante Event dann auch leider coronabedingt ausfallen musste.
Und Sie, Frau Zacharias, halten Ihrem Mann und auch dem Team den Rücken frei, indem Sie sich um die Kundenbetreuung kümmern?
Unter anderem. Hinzu kommen die laufenden Telefonate, Terminvergabe und Buchhaltung.
Ihre Kunden profitieren auch davon, dass Sie den Service für Reisemobile anbieten?
Wir leben hier zwar einerseits schon in der Metropole Hamburg, andererseits aber auch noch recht ländlich. Diese ausgedehnten Ländereien hier im Alten Land veranlassen auch viele Besucher, hierher zu kommen.
Da bleibt auch schon mal der eine oder andere mit seinem Fahrzeug liegen. Uns kommt zugute, dass wir sowohl Wohnmobile als auch Anhänger und somit Campingwagen reparieren. So können wir auch diesem Klientel weiterhelfen.
